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Andrea Fenk

Gibt es Gott wirklich?

Als Drittes von vier Kinder in eine katholische Familie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Baden-Baden hinein-geboren und in der katholischen Tradition erzogen worden, war das für mich nie eine Frage. Geprägt durch das was ich zu Hause, in der Kirche und später im Religionsunterricht hörte war für mich klar es gibt einen Gott und wenn ich ein-mal sterbe dann fordert er Rechenschaft darüber wie ich gelebt und was ich aus meinem Leben gemacht habe.

Ich hatte eine normale, wenn auch nicht ganz unbeschwerte Kindheit. Kurz vor meinem 5. Geburtstag starb meine ältere Schwester und kurz vor meinem 6. Geburtstag meine kleine Schwester.  Das war eine unglaubliche Belastung für meine Eltern und wirkte sich natürlich auch auf die Familie aus.

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Da meine ältere Schwester eine recht enge Beziehung zu mei-nem Vater hatte, kam es in den folgenden Jahren oft vor, dass ich in dem was ich tat mit ihr verglichen und an ihr gemessen wurde. So versuchte ich sehr stark es jedem recht zu machen und strebte gleichzeitig dem Ideal nach, die Welt zu verbessern. Das brachte mich dazu Krankenschwester zu werden mit dem Ziel in den Entwicklungsdienst zu gehen. Motiviert wurde ich dabei durch Vorbilder wie Mahatma Gandi, Martin Luther King, Mutter Theresa…, und auch Jesus mischte ich darunter.  Einfach Menschen die bereit waren ihr ganzes Leben für ihr Ideal ein-zusetzen, auch wenn es das eigene Leben kostet.

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Kann man Gott im Alltag erleben?

Diese Frage stellte sich mir während meiner Ausbildung immer mehr. Wenn es ihn gibt dann kann es doch nicht sein, dass ich ihm erst in der Ewigkeit begegne. Auf der Suche nach dem „Übernatürlichen“ begann ich mich mehr und mehr mit esoterischem Gedankengut auseinanderzusetzten, fand darin aber keine befriedi-gende Antwort. Erst als ich nach meiner Ausbildung, im Alter von 22 Jahren nach Basel zog, um dort noch mehr Berufserfahrung zu sammeln und mich aufs Ausland vorzubereiten, kam ich der Antwort näher. In dem Krankenhaus in dem ich arbeitete hatte ich Kollegen, bei denen ich erlebte, dass sie etwas hatten was ich nicht hatte. Sie sprachen in einer Art und Weise über Gott und Jesus als wäre er ihr engster Freund und je-mand ganz nahes in ihrem täglichen Leben. Gerne ließ ich mich zu ein paar Informationsabenden über die Bibel einladen. Diese Abende benutze Gott um mein Herz für Ihn und sein Wort zu öffnen. Es war als würde das verborgenste meines Herzens in einem Spiegel deutlich und Dinge aufgezeigt, die niemand wissen konnte. Bisher hatte ich gedacht, dass Gott mit mir und meinem Leben und all meinen hohen Zielen zufrieden sein müsste. Plötzlich erkannte ich, dass Gott einen ganz anderen Maßstab hat nach dem er mich beurteilt, als ich das dachte. Vieles was so gut in meinem Leben schien zeigte sich nun als nicht ausreichend um Gott zu gefallen. Egal was ich machen würde, es würde nie reichen, denn es gibt keinen der aus eigener Anstren-gung vor Gott bestehen kann.  Das war ernüchternd und niederschmetternd. Meine Schuld fühlte sich wie ein schwerer Rucksack auf meine Schultern an.  Gott in seiner Gnade und Liebe zeigte mir aber nicht nur meine Verlorenheit, sondern auch den Ausweg den er in Jesus geschaffen hat, indem Jesus am Kreuz ganz per-sönlich für mich und meine Sünden gestorben ist um mich zu erlösen und mir eine Beziehung zu Gott dem Vater zu schaffen. Ein Bibelvers hat mich dabei besonders angesprochen. Jesus sagt in Johannes 8,34+36 

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.   Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.   

In einem persönlichen Gespräch und Gebet mit einer Krankenhausseelsorgerin durfte ich den Rucksack meiner Schuld am Kreuz abladen und Vergebung erfahren. Befreit im Herzen und spürbar erleichtert konnte ich nach Hause gehen und habe zum ersten Mal gemerkt das ich nicht nur wusste es gibt Gott, sondern Gott ist erlebbar, er hat mich in Jesus frei gemacht. Frei von Sünde, frei von falschen Idealen, frei von dem Zwang durch meine Taten Gott gefallen zu können oder müssen. Frei in Christus. In ihm kann ich vor Gott bestehen. In ihm habe ich ewiges Leben in der Gemeinschaft mit ihm und Gott dem Vater. In ihm habe ich den heiligen Geist der mich sein Wort verstehen lässt und Gott im Alltag erlebbar macht.

Diese wunderbare Gewissheit trägt und prägt mein Leben nun seit 37 Jahren. Gott ist nicht nur der, der mich geschaffen hat und vor dem ich eines Tages stehen werde, sondern er ist derjenige der meinem Leben Sinn gibt, der mich tagtäglich führt und leitet, der mich durch sein Wort und seinen Heiligen Geist verändert. Jesus ist nicht mehr eines meiner Ideale, sondern mein Heiland und HERR, der mir ein neues Leben geschenkt hat, dem ich nachfolgen darf und der mich gebrauchen will nicht die Welt als solches zu verändern, sondern sei-ne Botschaft weiter zu sagen, damit Menschen wie ich zu Ihm finden und von Ihm verändert werden, zu Sei-ner Ehre und zu unserem Besten. 

Sehr sehr dankbar bin ich, dass ich diesen Weg nun schon 30 Jahre lang gemeinsam mit meinem lieben Mann Johannes gehen darf und wir zusammen hier im Glonntal einer Gemeinde dienen dürfen.

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